FRAU AVA LITERATURPREIS

Claudia Bitter ist die neunte Frau Ava Preisträgerin

Die feierliche Überreichung findet am Mittwoch, 24.04.2019, 19 Uhr, in der Kirche St. Blasien in Kleinwien statt.
 
Aus insgesamt 98 eingereichten Prosatexten wählte die Jury den Text „Leben, plus, minus“ (Romanauszug) von Claudia Bitter aus.

Begründung der Jury (Christa Gürtler, Barbara Neuwirth, Elisabeth von Leon, Brigitte Schwens-Harrant): „Claudia Bitter porträtiert in ihrem Text „Leben, plus, minus“ das Schicksal einer jungen Frau der sozialen Unterschicht.Mithilfe der dem Sprachduktus der Ich-Erzählerin angepassten flotten und prägnanten Sprache zeigt Bitter, wie prekär die Lebensverhältnisse am Existenzminimum sind: Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Armut sind die Eckpfeiler dieses jungen Lebens. „Leben plus minus“ ist ein aufrührendes Spiegelbild aktueller sozialpolitischer Themen. Bitter provoziert bewusst. Dass sie dabei auf klare Opfer-Täter-Zuschreibungen verzichtet, entlässt die Lesenden aber in die eigene moralische Verantwortung.“

Claudia Bitter, geboren 1965 in Oberösterreich, Studium der Slawistik und Ethnologie, lebt in Wien, wo sie als Autorin, Künstlerin und Bibliothekarin arbeitet. Sie veröffentlicht Prosa und Lyrik sowie Zeichnungen und Collagen, die sie in den Kontext ihrer literarischen Arbeiten stellt. Seit 1991 Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Ihre künstlerische Tätigkeit fand Anerkennung in diversen Preisen und Stipendien.

Ihre bisherigen Buchpublikationen: was man hier verloren hätte Bibliothek der Provinz 2001 stimme verliert sich edition innsalz verloren gehen Verlag Klever 2013 Wortvögel/Blattwörter mitter verlag – intermediale texte 2012 Die – Welt auf meiner Haut Verlag Klever 2013--- Fischfliegen – Aus dem Leben der Flügelflosser Bibliothek der Provinz 2015 Weitere Informationen: www.claudiabitter.at

Der FRAU AVA LITERATURPREIS wird seit 2003 alle zwei Jahre im Gedenken an Frau Ava, der ersten namentlich bekannten Dichterin in deutscher Sprache, vergeben. Der Preis richtet sich an alle deutsch schreibenden Schriftstellerinnen, die mindestens einen eigenständigen Lyrik- oder Prosaband in einem Verlag (kein Selbst- oder Eigenverlag) veröffentlicht haben. Er wird für einen Prosatext vergeben, der sich auf neuartige und innovative Weise in Sprache und Form mit Themen im Spannungsfeld von Spiritualität, Religion und Politik auseinandersetzt und sich an erwachsene und/oder junge Leserinnen und Leser wendet. Der eingereichte Text kann eine abgeschlossene Kurzform oder ein Teil eines umfangreicheren literarischen Werkes sein. Er soll 40.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Beiträge werden der Jury anonymisiert übergeben..

Der FRAU AVA LITERATURPREIS besteht aus der Statuette „Frau Ava“ des Paudorfer Bildhauers Leo Pfisterer, der Finanzierung eines Internetauftritts und von Lesungen. Die Gesellschaft stellt dafür Mittel in der Höhe von € 10.000,00 zur Verfügung. Vermutlich schrieb Frau Ava ihre Werke größtenteils im Frauenkloster Göttweig, das damals am Fuße des Göttweigerberges in Kleinwien bei Paudorf lag. Ein spätmittelalterliches Gebäude, der Ava-Turm, erinnert daran. Ende 2018 veröffentlichte die Frau Ava Gesellschaft für Literatur „Die Dichtungen der Frau Ava“ (ISBN 978 3 200 05918 4) übertragen in der Sprache der Jetztzeit. Der Band enthält auch einen Essay zur Zeit und den Lebensumständen der Frau Ava.

www.frauavapreis.at



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